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Tierseuche

Afrikanische Schweinepest

Wildschweine auf einer Wiese

Die (ASP) ist eine anzeigepflichtige, hochansteckende Viruserkrankung, die Haus- und Wildschweine befällt, aber für Menschen und andere Haustiere ungefährlich ist. Ebenso wie die klassische Schweinepest ist die ASP unheilbar und verläuft für erkrankte Schweine immer tödlich. Infizierte Tiere entwickeln schwere, aber unspezifische Allgemeinsymptome. Fotos zu Krankheitssymptomen und auffälligen Organveränderungen sind auf der Seite des Nationalen Referenzlabors für Afrikanische Schweinepest zusammengestellt.

https://www.fli.de/de/institute/institut-fuer-virusdiagnostik-ivd/referenzlabore/nrl-fuer-asp/fotos-zu-asp-symptomen/

Am 10. September 2020 wurde in Brandenburg an einem toten Wildschwein der erste Fall von afrikanischer Schweinepest (ASP) in Deutschland nachgewiesen. Es kam zu weiteren bestätigten Fällen in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. In 2021 gab es in Deutschland 4 Ausbrüche im Hausschweinebestand und 2.715 im Wildschweinebestand. In 2022 kam es bereits zu drei Ausbrüchen im Hausschweinebestand und 1.115 bei Wildschweinen (Stand 12.08..2022; Quelle: https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest/).

Seit dem 25.05.2022 ist die ASP auch in Baden-Württemberg angekommen, auf einem Mastschweinebetrieb mit Freilandhaltung im Landkreis Emmendingen. Ein Eintrag in die Wildschwein-Population ist nach bisherigem Kenntnisstand nicht erfolgt. Vermutlich erfolgte die Übertragung durch den Menschen. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, wurden umgehend Maßnahmen ergriffen:

 

-          Einrichtung einer Schutzzone von mindestens 3 km Radius

-          Daran eine Überwachungszone mit einem Radius von 10 km

-          Tötung des betroffenen Bestandes

-          Serologische Beprobung und Genotypisierung des Erregers

-          Verbot der Verbringung von Schweinen in der Sperrzone

-          Verbot der Verbringung von Fleisch, Fleischerzeugnissen, tierischen

Nebenprodukten, Gülle, Mist und Einstreu

 

Die Übertragung der ASP erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, Kadavern oder Speiseabfällen. Auch der Mensch kann Überträger sein, z.B. durch kontaminierte Fahrzeuge, Kleidung, oder landwirtschaftliche Geräte.

Dass die ASP nun auch Baden-Württemberg erreicht hat, zeigt wie ernst zu nehmend die Seuche ist. Durch ein funktionierendes Früherkennungssystem und eine konsequente Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen kann einer weiteren Ausbreitung in Nutz- und Wildtierbeständen vorgebeugt werden. 

Um Landwirt:innen und Jäger:innen in Baden-Württemberg über die ASP zu informieren, haben das ASP-Kompetenzzentrum der Wildforschungsstelle des Landes Baden-Württemberg und die Biosicherheitsberatung des Schweinegesundheitsdienstes der Tierseuchenkasse zusammen mit dem vom BMEL geförderten Netzwerk Fokus Tierwohl und dessen Projektpartnern LAZBW Aulendorf und LSZ Boxberg, eine Veranstaltungsreihe konzipiert. In 2022 fanden bereits drei Online-Informationsabende statt.

Im November 2022 wird es einen vierten Informationsabend geben, der sich wieder an Landwirt:innen und Jäger:innen richtet. Der Termin und das Programm werden rechtzeitig über die gängigen Kanäle bekannt gegeben.

Wichtige Informationen zur ASP zusammengefasst finden Sie in dieser Broschüre des MLR "Afrikanische Schweinepest - was Landwirte wissen müssen"


Biosicherheitsberatung in der Schweinehaltung 

Zum 01.08.2021 startete das Projekt „Biosicherheitsberatung in der Schweinehaltung ­-­­ ASP-Prävention“. Das Projekt wird vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg finanziert und in Kooperation mit der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg durchgeführt. 

Ziel des Projektes ist es die Einschleppung von bedeutenden Krankheitserregern, insbesondere der Afrikanischen Schweinepest (ASP), in die Hausschweinebestände zu verhindern und damit die Existenz schweinehaltender Betriebe zu sichern. 

Zwei Teams mit Sitz in Aulendorf und Fellbach bilden den Kern des Projektes. Jedes Team besteht aus einer Agrarwissenschaftlerin und einem Tierarzt/ einer Tierärztin. 

Im Rahmen des Projektes können Schweinehalter/innen eine individuelle auf den Tierbestand zugeschnittene Einzelberatung anfordern. Die für Schweinehalter/innen kostenlose Beratung umfasst ein bis zwei Betriebsbesichtigungen mit Vor-Ort-Besprechung, bei welcher der Biosicherheitsstatus des Betriebes ermittelt wird. Für die Betriebsleiter/innen wird im Nachgang ein individueller Bericht erstellt, der Empfehlungen zur Verbesserung der Biosicherheit enthält. Die Beraterteams können auch bei geplanten Stallbauvorhaben (Neubauten und Umbauten) angefordert werden. 

Außerdem werden Informationsveranstaltungen über das Projekt, zur Biosicherheit in schweinehaltenden Betrieben und ASP angeboten. Hierfür können die Teams durch Verbände, Interessensgemeinschaften sowie die Ämter der Veterinär- und Landwirtschaftsverwaltung angefordert werden. 


Unter nachfolgenden Kontaktdaten können Sie die Teams erreichen: 

Team Nord
(Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe – nördlicher Bereich):

-   Eva Sailer (e.sailer@tsk-bw-tgd.de; Mobil: 01520 9485797)

-   Sophia Rannenberg (s.rannenberg@tsk-bw-tgd.de; Mobil: 0174 9302059)

Team Süd
(Regierungsbezirke Tübingen, Freiburg und Karlsruhe – südlicher Bereich):

-   Dr. Klaus Bissinger (k.bissinger@tsk-bw-tgd.de; Mobil: 0174 9302496)

-   Melina Motsch (m.motsch@tsk-bw-tgd.de; Mobil: 0174 9302959)

Flyer


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